Dienstag, 20. August 2013

Schwarzes Feuer

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Buchbesprechung Cooper, Sonni: Schwarzes Feuer. Heyne, 1982/1986.

Story: Die USS Enterprise NCC-1701 wird zur Zielscheibe eines terroristischen Anschlags. Bei der verheerenden Explosion auf der Hauptbrücke des Schiffes sterben mehrere Crewmitglieder, während andere – unter ihnen der Captain James Tiberius Kirk – lebensgefährlich verletzt werden. Obwohl auch der erste Offizier Spock schwere Verletzungen davontrug, begibt er sich trotz aller Schmerzen umgehend auf die Suche nach dem Täter.
Da ihm die Hilfe der Sternenflotte in dieser Angelegenheit versagt bleibt, greift der Halbvulkanier zu drastischen Mitteln, die sogar soweit reichen, dass er zusammen mit dem Chefingenieur Montgomery Scott ein Föderationsschiff entwendet, um die Herkunft des mysteriösen Bombenlegers zu ergründen. Doch an den Zielkoordinaten angelangt, treffen die beiden Offiziere zu ihrer großen Überraschung auf Delegationen der Romulaner und Klingonen, deren Streitkräfte ebenfalls Ziel von heimtückischen Sprengstoffattacken wurden. Als man sich nach einigen anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten endlich auf eine Zusammenarbeit einigt, geraten die drei Fraktionen auch schon in Gefangenschaft. Das kriegerische Volk der Tomarii hatte diesen Hinterhalt ausgelegt, um mehr über ihre Feinde in spe zu erfahren und versklavt die ungleichen Bündnispartner, um deren Fähigkeiten im Kampf aus der Nähe betrachten zu können. Was niemand ahnt: Spock leidet noch immer an den Nachwirkungen der Explosion und steht kurz vor dem physischen Kollaps. Dennoch ist die langanhaltende Versklavung nur ein Zwischenstopp in einer Odyssee, die den Wissenschaftsoffizier letztendlich bis in die romulanische Heimatwelt Romulus treibt...

Lobenswerte Aspekte: "Schwarzes Feuer" ist nicht irgendeines dieser älteren Werke, das sich widerstandslos in die Reihe beliebiger Star-Trek-Romane schieben ließe, wo es im Regal versteckt als ein Buch unter vielen den Staub des Vergessens ansetzt.
Nein, "Schwarzes Feuer" war einer der ersten kommerziell erfolgreichen Star-Trek-Literatur-Vertreter, der es sogar in einige Bestsellerlisten schaffte. Es ebnete den Weg für spätere Publikationen, ging über eine Million Mal allein in den Vereinigten Staaten über den Ladentisch und wurde darüber hinaus auch in deutscher und italienischer Sprache veröffentlicht. Wie konnte dem Werk ein so großer Sprung gelingen?
Vieles hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass dieses Werk nicht von einem allzu professionellen Schreiberling verfasst wurde, sondern die Fleißarbeit eines Fans ist. Wie man in der Einleitung aus der Feder ihres "Mentors und geliebten Freundes" (vgl. S. 5) Ted Sturgeon lesen kann, ist Sonni Cooper eine Frau mit vielen Talenten: Sie schrieb ein Werk über die Lebensumstände der Pueblo-Indianer, war tief in der amerikanischen Star-Trek-Fanszene verwurzelt und stieg sogar bis zur persönlichen Assistenten eben jenes William Shatners auf, der in ihrer Lieblingsserie mit der Darstellung James Kirks unsterblich wurde. Noch heute weist ihre Website sie als Künstlerin aus, die in der Ziegelmetropole Santa Fé eine Bleibe gefunden hat.
Ob dieses Hintergrundes verwundert es wohl nur wenig, dass Cooper munter Querbezüge zur von ihr geliebten Originalserie herstellt (vgl. z.B. S. 13, S. 161, oder S. 219f.). Bemerkenswerter hingegen ist, dass sie sich die Mühe macht, Lücken auszufüllen, die gerade den Anhängern der Serie ob ihrer Kontinuität als besonders wichtig erscheinen müssen. So markiert dieses Werk den Punkt, an dem Chekov endlich zum Lieutenant aufsteigt (vgl. S. 102) oder die Crew der Enterprise in jene engen Uniformen gezwängt wird, die man aus dem ersten Kinofilm kennt (vgl. S. 101).
Darüber hinaus beweist Cooper eine erstaunliche Voraussicht, denn sowohl die Möglichkeit, die Untertassensektion abkoppeln zu können (vgl. S. 19), als auch Spocks romulanophile Anwandlungen (vgl. z.B. S. 185, S. 193 oder S. 218) etablierten sich erst ab 1987 einen offiziellen Charakter, als mit den beiden (drei, bzw. vier) Folgen "Der Mächtige" und "Wiedervereinigung?" als offizieller Kanon.
Ihre Anhängerschaft wird aber auch in einem Punkt deutlich, der vielen professionellen Autoren oft verschlossen bleibt. Viel besser als manch anderem Urheber gelingt es Cooper, der man durchaus eine Vorstellung des abgeschlossenen Kosmos, den die Menschheit im Star-Trek-Universum bildet, attestieren kann, kleinere Details einzuflechten, die anderen Fans das Bauchfell pinseln.
Denn wer sonst macht sich schon die Mühe, darauf zu achten, dass Spock aufgrund seines Äußeren nicht mit seinen Föderationskameraden interniert wird, sondern mit seinen romulanischen Widersachern (vgl. S. 52)?
Wer sonst ließe zu, dass ein Romulaner widerstandslos der Logik eines Vulkaniers folgen kann (vgl. S. 91)?
Und wem gelingt es besser als einem Fan nachzuvollziehen, dass Captain Kirk mit dem völlig neuen Design seines Schiffes so seine Probleme haben könnte (vgl. 98ff.)?
Vielleicht sollten mehr Bücher von echten Fans geschrieben werden...

Kritikwürdige Aspekte: Falls man einen Grund suchen sollte, warum man einem Fan das Verfassen offizieller Star-Trek-Literatur verwehren sollte, so findet er in diesem Werk ein stichhaltiges Argument.
Deutlich wird die fehlende Professionalität der Autorin in erster Linie in der Handlung. Knackpunkt darin ist die überambitionierte Fülle, denn auf den lediglich 283 Seiten ist ein Inhalt konzentriert, der eine gesamte Staffel, wenn nicht gar eigenständige Serie ausfüllen könnte. Dem Leser ist es bei der Lektüre allerdings nicht gestattet, an besonderen Szenen auch nur kurz innezuhalten, denn der Story-Bogen galoppiert in atemberaubendem Tempo voran, ohne auf lästige Unannehmlichkeiten wie Charaktermomente, ausgiebige Dialoge oder gar eindringliche Beschreibungen sonderlich viel Rücksicht zu nehmen. Die kurzen Kapitel folgen im Laufe der Seiten immer mehr einem gewissen Telegramm-Stil, der heutiger Twitter-Nutzung alle Ehre gereichen würde. Es verwundert jedenfalls am Ende nicht sonderlich, dass die ursprüngliche Fassung dieses Werkes vom Verlag als ungeeignet für eine Publikation befunden wurde (vgl. S. 7), denn auch in dieser überarbeiteten Version haben sich noch genug Anhaltspunkte für eine solche Bewertung erhalten. Die hohen Verkaufszahlen beweisen daher vor allem zwei Dinge: Star-Trek-Fans kaufen wirklich jeden Mist und die Lese- und Schreibkultur der Achtziger unterschied sich anno dazumal noch sehr stark von den heutigen.
Einen weiteren zentraler Angelpunkt bildet einer der unglaubwürdigsten Gegner der bislang zu einer Supermacht aufgebauscht wurde: Die Tomarii.
In ihrer Beschreibung erinnern die Wesen an eine wild gewordene Mischung aus "Captain Caveman", Tribbles und den Ewoks. Ihren Technologiestand findet man entgegen jeglicher Vernunft irgendwo zwischen Feuersteinspeerspitze und Materie-Antimaterie-Antrieb gleichzeitig angesiedelt, wobei ihr Vermehrungstrieb Kaninchen alle Ehre machen würde. Sich Spock und Scott unter dieser Spezies-Parodie versklavt oder einen großen Teil des Universums von ihnen unterworfen vorzustellen (immerhin angeblich ein stolzes Achtel der gesamten Milchstraßen-Galaxie, vgl. S. 79), fällt bei aller wohlwollenden Fantasie wirklich nicht leicht.
Zu viel Vorstellungskraft floss wohl auch bei der Konzeption der einzelnen Figuren, denn mit den allseits bekannten Helden der Mattscheibe haben die Beschreibungen oft nur wenig gemein.
Das lässt sich besonders gut am Wissenschaftsoffizier, Verräter und Renegaten Spock festmachen.
Plötzlich offenbaren sich an ihm nämlich Seiten, die der altgediente Fersehzuschauer so noch gar nicht kennt. Erschreckend unlogisch (vgl. die völlig auf Indizien beruhende 'Beweisführung' des Halbvulkaniers S. 36ff.), unangenehm bockig (vgl. 154ff.) und sogar auf den Spuren Casanovas wandelnd kommt der Wissenschaftsoffizier daher: Nicht weniger als drei verschiedene Frauen verfallen dem emotionsarmen Spitzohr im Zuge der nicht einmal dreihundert Seiten (vgl. S. 78, S. 93 und S. 204ff.). Oder dienten diese Weibsbilder nur als Projektionsfläche eines fantasiebegabten Fans?


Spocks Sonderstellung bedeutet jedoch nicht, dass auch andere Figuren von fragwürdigen Charakterzügen ausgenommen wären.
Der Chefingenieur Scotty zeigt überaus deutliche wie alarmierende Anzeichen von Alkoholsucht (vgl. z.. S. 26, S. 71, S. 74 u.v.m.), der eigentlich souveräne Captain Kirk spielt sich zuweilen widerlich autoritär auf (vgl. z.B. S. 98f., S. 111f., S. 149 u.v.m.) und die Spock-Vertretung Leonidas präsentiert sich als bestenfalls Abziehbild eines Klischee-Griechen (vgl. S. 116f.).
Doch nichts erreicht in puncto Schrecken die Handlung, denn abgesehen von der ausufernden Informationsdichte, dem fehlenden Feinschliff und einem wenig eleganten Schreibstil bietet sie auch nur wenig Schlüssiges. Abgesehen von der unglaubwürdigen Odyssee Spocks sind es kleinere Details wie der erste Fluchtversuch, der so unfassbar einfach ist und leicht von der Hand geht, dass es schon der geballten Inkompetenz aller Beteiligten bedarf, um ihn tatsächlich noch zu versauen (S. 83ff.). Auch nach mehrmaligen Lesen lässt sich das Ereignis nicht erschließen und was die Autorin mit dieser Szene bezweckte, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Dass sich schließlich sämtliche Aktionen des vermeintlichen Renegaten auf den letzten Seiten als Geheimdienstaktion entpuppen (vgl. S. 279), versprüht schließlich in etwa den Charme und die Originalität des neunten Dallas-Staffel-Finales.
Aber auch der Planet, von dem die versklavten Protagonisten zu entfliehen versuchen, vermag es trotz einer interessanten Grundidee nicht, den Leser zu überzeugen. In der Art der Beschreibung merkt man nämlich sehr deutlich, dass Cooper das Weltall sehr zweidimensional betrachtet (vgl. S. 126ff), doch die Tatsache, dass sie auf der einen Seite betont, dass diese Konstellation etwas ganz besonders Außergewöhnliches sei (vgl. S. 133), nur um im späteren Textverlauf einen weiteren, beinahe identisch gelegenen Planeten aus dem Hut zu zaubern (vgl. S. 192), schmälert die Glaubwürdigkeit der ohnehin reichlich abstrusen Geschichte noch weiter. Von technischen Fragen, die zum Beispiel die Verwendung von Warpgondeln (vgl. S. 268), die Nutzung von mysteriösen Fesselstrahlen (vgl. S. 50) oder gar von "Bandaufzeichnungen" (S. 27),  "Ausdrucken" (vgl. S. 104), "Kassetten" (vgl. S. 106 oder S. 112), ""Tonbändern" (vgl. S. 112) beziehungsweise "Computerkassetten" (S. 113 oder S. 189) betreffen, sollte man an dieser Stelle besser gar nicht erst anfangen zu reden...

Übersetzung: Da ein schlechtes Buch ohne eine schlechte Übersetzung ein zu krasser Stilbruch wäre, hat sich die Heyne-Übersetzer-Maschinerie mit Hans Maeter am Kontrollpult so richtig ins Zeug geworfen, um dieser ungewöhnlichen Herausforderung gerecht zu werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die üblichen Heyne-Begrifflichkeiten wie "Sterndatum" (S. 100), "Klaxon" (S. 232) oder "Terraner" (S. 40) lassen sich genauso finden wie englisch belassene Vokabel der Sorte "Starfleet" (ab S. 18), "Starship" (ab S. 18) oder "Captain's Log" (S. 100). Hinzu kommen zwitterhafte Mischformen á la "Star Fleet" (S. 23), "Sun Falkon" (S. 220) oder "Starship-Kommandanten" (S. 100), die in den Text hineingeschludert wurden. Es lassen sich ferner auch Bezeichnungen finden, die mit der deutschen Synchronisation keinerlei Schnittmenge haben, so dass man statt "Außenhülle", "Ultraschalldusche" oder "Krankenstation" eben etwas ungelenk als "äußere Schale" (S. 13), "sonische Dusche" (S. 26) oder "Bordlazarett" (S. 13) ins Deutsche übertrug. Abweichende Schreibweisen von "die Base" (S. 39) und "Raketenbasis" (S. 59), "maximum Warp" (S. 115) und "Maximum-Warp" (S. 119) oder "nicht-terranen" (S. 20) und "terranischen" (S. 37) ersticken ohnehin jeden Anflug von Einheitlichkeit, zumal die Verwendung von "medizinisches Team" (statt 'Medo-Team', S. 13), "Medi-Scanner" (S. 19) oder gar "deaktivierte" (S. 270!) darauf schließen lässt, dass die damaligen Heyne-Sprech-Vokabeln noch nicht jedem Mitarbeiter bekannt waren.
Neben Zeichenfehlern (vgl. S. 100 oder S. 101) lassen sich vergleichsweise viele Flüchtigkeitsfehler finden, in denen etwa "Invertur " statt "Inventur" (vgl. S. 198) "Kamp" statt "Kampf" (vgl. S. 147) oder "Geistestrainig" statt "Geistestraining" (vgl. S. 79) auftauchen (u.v.m.). Fragloser Höhepunkt ist sicherlich jener "massierter Angriff" (S. 251), dem Kirk mit unverständlichem Grausen entgegensieht.
Ansonsten lassen sich Fehler bei Star-Trek-spezifischen Termini wie "Tri-Tox" statt "Tri-Ox" (vgl. S. 144) hingegen seltener finden (wenn man von Begriffen der Synchronisation einmal absieht).
Vielleicht sollte auch deswegen an dieser Stelle einmal ein kleines bisschen Nachsicht geübt werden, denn wie man an der Verwendung von "T-negatives Blut" (S. 13) erkennen kann, ist es nicht immer ratsam, sklavisch auf die Synchronisation zu pochen, die ihrerseits ja auch so manchen Schundluder betrieb. Vielleicht sollte man manchmal (abseits aller sicherlich gerechtfertigten Kritik) auch mal Dankbarkeit dafür formulieren, dass es hier immerhin "Warp drei" und nicht "SOL drei" heißt (vgl. S. 115).

Anachronismen: Für wahre Fans ist es eine Ehrensache, seine eigenen Ausführungen nicht durch Anachronismen zu ruinieren. Von daher kann man Cooper für die überschaubare Anzahl an Kanonbrüchen kaum verantwortlich machen, denn diese Ungereimtheiten entstanden allesamt erst nach dem Erscheinen dieses Buches.
Zum Beispiel den Gebrauch von Geldmitteln unter den Menschen (vgl. S. 205).
Gene Roddenberrys sozialistische Anwandlungen manifestierten sich erst ab dem vierten Kinofilm, der jedoch erst vier Jahre nach Erscheinen von "Schwarzes Feuer" in den US-amerikanischen Kinos anlief. Frühe Bezüge auf Finanzen gab es allerdings in Episoden wie "Stunde der Erkenntnis", "Kennen Sie Tribbles?" oder in der TAS-Folge "Der Überlebende" noch zuhauf.
Zum Beispiel den angeblich nicht vorhandenen Bruder Spocks (vgl. S. 201). Cooper konnte natürlich nicht ahnen, dass ihr früherer Arbeitgeber William Shatner einen Star-Trek-Film zusammenwerkeln würde, der sogar vom Star-Trek-Erfinder Roddenberry als streckenweise akanonisch angesehen wurde und in dem dem halbvulkanischen Ersten Offizier der Enterprise ein vollbärtiger Halbbruder angedichtet wurde.
Zum Beispiel den Umstand, dass Romulaner zu Geistesverschmelzungen in der Lage wären (vgl. 64). Obgleich es bislang auch zu noch keiner endgültigen Verneinung dieses vulkanischen Erbes bei den emontionalen Vettern kam, wäre der Tal Shiar sicherlich schon längst auf die Idee gekommen, sich die Dienste ihrer telepathisch begabten Landsleute zu sichern. Außerdem hätten sie für die Enterprise-Episoden "Babel", "Vereinigt" oder "Die Aenar" auch kaum einen blinden Albino-Andorianer-Piloten benötigt.
Zum Beispiel die Mindesthöhe für Sternenflottenoffiziere, die bei 1,60m liegen soll (vgl. S. 116). Das wäre nicht nur rassistisch, sondern auch ein guter Grund, Personen wie Keenser die Akademietür vor der Nase zuzuschlagen. Von den vielen Besatzungsmitgliedern der USS Titan ganz zu schweigen.
Der einzige Punkt, in dem Cooper wirklich über das Ziel hinausschießt, entsteht mit der Schilderung der Besserungsanstalt, in die Spock nach seiner Verurteilung geschickt wird (vgl. S. 168ff.). Denn obwohl in Folgen wie "Der Zentralnervensystemmanipulator" oder "Wen die Götter zerstören" entsprechende Einrichtungen als außergewöhnlich human dargestellt werden, erinnert dieser Kerker eher an San Quentin, Alcatraz oder gar Rura Penthe.

Fazit: "Schwarzes Feuer" zeigt deutlich auf, wo die Vor- und Nachteile eines Werkes liegen, das nicht von einem professionellen Schreiber der Zunft, sondern einem echten Fan der Originalserie geschrieben wurde (mal abgesehen von Fanfiction, versteht sich). Cooper gelingt es auf der einen Seite, ein waches Auge auf Kontinuitätslinien und den Einhalt der Zeitlinie bis dato richten. Doch die Autorin hat sich andererseits auch etwas zu viel vorgenommen. Die ausufernde Handlung des Romans läuft unkontrolliert aus dem Rahmen wie der sprichwörtliche süße Brei aus seinem Topf. In seinem Lauf bleiben auch Figurenzeichnung, Storykonzeption sowie Technikverständnis auf der Strecke und die schwache deutsche Übersetzung tut ihr Übriges, um diesem Werk einen Platz in den Niederungen der Romanlandschaft zu verschaffen. Es verwundert jedenfalls nicht, dass "Schwarzes Feuer" Sonni Coopers erster und letzter Beitrag zur Star-Trek-Bücherlandschaft blieb.

Denkwürdige Zitate:

"Sie war sehr blond, klein und untersetzt. Sie wirkte fast quadratisch. Wissen Sie, was ich meine? Nicht fett, aber sehr kräftig für ihre Größe."
Hikaru Sulu, S. 25

"Captain, ich erkenne ein klingonisches Schiff, wenn ich es vor mir sehe."
Pavel Chekov, S. 122

"Wenn Sie herausfinden wollen, ob etwas unmöglich ist – versuchen Sie es!"
James T. Kirk, S. 129

"Ich bin Arzt, kein Versicherungsstatistiker."
Dr. Leonard H. McCoy, S. 130

"Scotty, Sie sehen zum Fürchten aus!"
Kirk, S. 147

"Alles, was ich jetzt brauche, ist wieder so eine Trantüte von Ingenieur! Warum gerade ich? Was habe ich verbrochen, um das zu verdienen?"
Kirk, S. 224

"Die Rolle des Frauenlieblings war normalerweise immer die Ihre, Captain."
Spock, S. 252


Bewertung: Überambitionierte Fleißarbeit.

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3 Kommentare:

  1. Hey! Interessanter Artikel! Es hat mir Spaß gemacht, ihn zu lesen.

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  2. (...ihr Vermehrungstrieb Kaninchen alle Ehre machen würde. Sich Spock und Scott unter dieser Spezies-Parodie versklavt oder einen großen Teil des Universums von ihnen unterworfen vorzustellen...)
    ;o)) sehr gut geschrieben. Ich konnte nicht widerstehen, mir unbedingt auch dieses Buch zu kaufen.Vielen Dank!

    Viele Grüße
    Trekfan1977

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  3. Hi. Ich kenne das Buch und habe es genossen zu lesen - trotz der Schwächen, bei denen ich dir beipflichten muss.
    Dein Blog ist toll, die Rezensionen umfangreich und viele viele Bücher rezensiert. Übersichtlicher geht's nicht!
    Ich selbst fange gerade erst an, auch Buch-Rezension, darunter werden viele ST-Bücher sein, aber nicht nur. Mit deiner Erlaubnis möchte ich dich gern bei mir verlinken - buchvogel.blogspot.com

    Grüße
    Daniela

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