Buchbesprechung Decandido, Keith. R.A.: Quintessenz. Cross Cult 2008/2009.
Story: Endzeitstimmung in der Milchstraße! Nachdem die Crew der
USS Enterprise NCC-1701-E auf einem weitgehend unbekannten Planeten Forschungsarbeit betreibt, stößt sie auf ungeahnte Probleme. Die Welt ist den Scannern ein geologisches Rätsel und ein zur Erkundung eingesetztes Außenteam stößt auf seltsame Ausgeburten der Fauna, die eigentlich längst ausgestorben sein müssten. Als der Trupp um
Worf und den beiden Neulingen Miranda Kadohata und Zelik Leybenzon schließlich eine versteckte Höhle betritt, gerät das Universum plötzlich aus den Fugen:
Überall, im
Alpha-,
Beta-,
Gamma- und
Deltaquadranten treten deutliche Auflösungserscheinungen zu Tage.
Picard hat rasch den Hauptschuldigen für die Misere ausgemacht. Niemand geringeres als der übermächtige
Q zeigt bereits durch sein Erscheinen auf dem Schiff, dass er für die unerklärlichen Ereignisse die volle Verantwortung tragen muss. Doch auch der sympathische Unruhestifter ist nur ein Statist in einem existenzbedrohenden Spiel, wenngleich er und das gesamte Kontinuum bereits einen Plan in ihrer Westentasche haben: Mit der Hilfe seines langjährigen Freund und Kupferstechers Picard dürfte Q in der Lage sein, den Untergang des Universums zu verhindern. Dumm nur, dass er auf taube Ohren stößt...
Für Q-Tipps sollte man immer ein offenes Ohr haben!
Lobenswerte Aspekte:
Decandidos Roman ist wahrlich ein engmaschig mit dem offiziellen Kanon verstricktes Werk. Unzählige Referenzen auf vorangegangene Abenteuer der TNG-Crew aus den Serien (vgl. z.B. S. 28, S. 34, S. 63 u.v.m.) oder Filmen (vgl. z.B. S. 18, S. 45, S. 216 u.v.m.), ja selbst Inhalte aus TOS (vgl. z.B. S. 12, S. 18, S. 91 u.v.m), DS9 (vgl. z.B. S. 22, S. 59ff., S. 131ff. u.v.m.) und Voyager (vgl. S. 39, S. 107ff., S.163ff.. u.v.m.) finden hier Erwähnung!
Doch damit nicht genug! Jener Planet, den
Odo in „
Die Illusion“ besuchte (vgl. S. 91), erhält genauso einen Namen wie einige der 18 Todesopfer aus „
Zeitsprung mit Q“ (vgl. 117ff.) oder Fähnrich
Torres aus „
Der Mächtige“ einen Vornamen (vgl. S. 113). Besonders hat mich natürlich gefreut, wie Decandido seine Detailkenntnis nutzt, um dem Buch dadurch Leben einzuhauchen. Angefangen bei den vielen 'Besuchen' bei bekannten Gesichtern wie
Shelby (vgl. S. 53ff.),
Klag (vgl. S. 71ff.) oder
Donatra (vgl. S. 101ff.). Allerdings leißen auch die Abstecher zum Trinkgelage in den '
Happy Bottom Riding Club' oder die Gymnastikübungen im Sportraum das ein oder andere vertraute Bild im Kopf entstehen.
Was soll dieses Blog??? Ich seh hier nur schlecht benotete Bücher!!! Macht dir dass Spass die Arbeit anderer Leute so fies kaputt zu motzen? Deine unwichtge Meinung kanst du gerne für dich behalten!!!
AntwortenLöschenIch fand das Buch jedenfalls grosse Klasse und lass mir das auch nicht von irgendwem kaputt reden!!!
AntwortenLöschenLieber anonymer Besucher aus dem Raum Hannover, eine kurze Google-Suche hat mir gerade etwas Weises verraten:
AntwortenLöschen"Wer sich über Kritik ärgert, gibt zu, dass sie verdient war." (Tacitus)
Pass auf: Du musst Dir wirklich nix kaputtreden lassen; wenn Du anderer Meinung bist, dann ist das nicht doof, sondern sogar eine vernünftige Reaktion.
Du kannst gerne darlegen, warum du anderer Meinung bist als ich; entweder in einem weiteren Kommentar oder vielleicht hast Du ja auch Lust, in einem Blog wie dem meinen Deinen Senf zum besten zu geben - ich würde Dich sogar verlinken.
Also lass Dich nicht von deinen Ansichten abbringen, doch bitte ich Dich, trotz der vermeintlichen Anonymität des Netzes etwas mehr Contenance zu wahren.
Mit freundlichen Grüßen
Turon47
Teil 1 von 2
AntwortenLöschenAch Turon, wie Recht Du doch hast.
Habe den Roman jetzt durch und hatte mir auch etwas mehr von Quintessenz versprochen.
Ich war mit den vielen Qs aufeinmal etwas überfordert, insbesondere der Abschnitt mit den Klammern. Die ganze Geschichte erinnerte mich sehr stark an "Gestern, Heute, Morgen" und die Folge empfand ich immer als eine der schlechtesten. (Zu Picard fixiert, zu wenig Action, zu wenig Weltraum, in einem Serienfinale möchte ich von allen Charakteren Abschied nehmen und das ging nicht)
Irgendwie habe ich auch den Eindruck, dass der Autor den Roman mit diversen Einschüben (aus dem Gamma- und Delta-Quadranten) in der Länge auch gestreckt hat und trotzdem sind es nur 256 Seiten geworden (TNG 4 hat 345 Seiten). Den Titan-Einschub kann ich noch nachvollziehen, aber bei den anderen denke ich mir nur, wo ist da der Mehrwert für die ganze Geschichte. Und am Ende werden dann ja auch alle Einschübe in einem Kapitel abgefertigt. Das war auch das Kapitel, über das ich mich am meisten geärgert habe. Nach Titan und Bravo-Station war mir klar, was in den restlichen Einschüben in diesem Kapitel steht. Hier habe ich erstmals ein paar Seiten bewusst übersprungen.
Darüberhinaus ist mir immernoch unklar, wie die vermeintlich unbewusste Zerstörung des Universums durch gemeinschaftliches Eintreten in ein Kraftfeld durch Picard und Außenteam auf diesem künstlichen Planeten zur Rettung des Universums führen konnte. Und was fand Picard aufeinmal so super Lustig, dass er in Anwesenheit der anderen Qs anfangen musste zu lachen? Das er von Q die ganze Zeit an der Nase herungeführt wurde?
Fortsetzung folgt in Teil 2 (aus technischen Gründen)
Teil 2 von 2
AntwortenLöschenAbschließend kann ich mich deinem Urteil nur anschließen. Die Story wirkt doch etwas sehr gewollt. Der Versuch einen großen Zusammenhang zwischen all den kleinen und großen Q-Späßen herzustellen ist reichlich daneben gegangen. Und war auch eine schlechte Idee. Wie Du schon sagst. Es nimmt dem Charakter Q das Besondere.
Daneben kann ich schlichtweg nicht glauben, dass es Teil eines größeren Plans von Q war etwa auf DS9 aufzutauchen. Wenn man nämlich die Folge näher betrachtet, dann stellt man fest, dass Q dort gar nicht gut funktioniert hatte. Während Picard die Besuche von Q immer irgendwie über sich ergehen lässt und im Prinzip akzeptiert hat, Janeway auf Q ebenfalls mit Resignation begegnet und auch bereitwillig Patentante von q wird, ist das bei Captain Sisko (damals ja noch Commander) schon was ganz anderes. Sisko hat von Anfang an hart durchgegriffen, Q keinen Respekt entgegengebracht und keine Ehrfurcht vor der großen Macht der Q gezeigt. (Das war mit ein Grund, warum Q danach nie wieder in diesem Star Trek-Ableger auftaucht.) Wie soll der Besuch auf DS9 Teil des großen Plans gewesen sein?
Auch wenn dieses Buch Q in ein anderes Licht rückt, hoffe ich doch, dass es bald wieder einen Roman geben wird, in dem Q wieder seine Späße treiben darf. Schließlich ist das ja eine seiner liebsten Beschäftigungen. Wie wäre es mit einem Enterprise / Titan Crossover ? Q zaubert mal eben schnell Riker auf die Enterprise. Die Titan ist ratlos wo der Captain ist, Troi am verzweifeln und schmollen (das kann sie ja am Besten) und Riker befreit zusammen mit der Enterprise-Crew den Captain aus einer schwierigen Lage. In der steckt er natürlich nur, weil Q ihn auf seine besondere Art und Weise zu einem Gefallen für das große Q-Kontinuum gedrängt hat. Während der ganzen Geschichte taucht Q immer mal wieder auf der Enterprise und bei Picard auf, weil er sich "große Sorgen" um Picard macht. Selbst retten kann er ihn auch nicht, dass hat das Q-Kontinuum verboten. Na wie ist das Pocket Books? Das Grundgerüst steht. Macht was draus!
Moin Bernhard,
AntwortenLöschenZunächst einmal: Leider liegt die zulässige Länge von Kommentaren außerhalb meines Einflussbereiches. Ich hab geschaut, probiert und gesucht - abba da ist nix zu machen: Blogspot kann/will da scheinbar seinen Nutzern nicht all zu viele Rechte geben.
Ich kann Deinen/Unseren Einschätzungen größtenteils nur beipflichten (außer Deiner Meinung zu "Gestern, Heute, Morgen", ein Serienfinale das ich gerade deswegen so gut fand, weil es kein Abschied in dem Sinne war) - deshalb bin ich auch schon sehr gespannt, was du von den nächsten beiden Bänden "Heldentod" (Glückwunsch nochmal!) und "Mehr als die Summe" halten wirst.
In der Tat würde ich mich freuen, wenn Du die Riege der viel zu wenigen Rezensenten hierzulande erweitern würdest, denn Deine beiden Kommentare zeugen deutlich davon, dass Dir so etwas liegt.
Sogar Deiner Idee für ein Enterprise-E/Titan- Crossover mit Q kann ich einiges abgewinnen, obwohl ich glaube, dass so etwas eher der Fanfiction überlassen bleibt, als tatsächlich Eingang in die Bücherwelt zu finden....